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Zwei Leserbriefe

Kommentar zum Bericht über den Vortrag rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministers, Dr. Volker Wissing, über die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe im Südwesten und Kommentar zum Vorschlag von Opel-Chef Michael Lohscheller in der Zeitung vom Samstag, den 11.5.2019, in der Rubrik „Kopf oder Zahl“

Kommentar zum Bericht über den Vortrag rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministers, Dr. Volker Wissing, über die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe im Südwesten

 

Bauern sollen kundenorientiert produzieren. So will es Dr. Volker Wissing (FDP), der Landwirtschaftsminister von Rheinland-Pfalz. Man  müsse bei der konventionellen Landwirtschaft bleiben, weil die meisten Deutschen zwar mehr Bio und Tierschutz wollen aber nicht bereit seien, dafür einen höheren Preis zu bezahlen. Das klingt zunächst logisch. Das Problem ist nur, dass sich niemand durch den Kauf von teureren Biolebensmitteln von den negativen Folgen der konventionell hergestellten, billigeren Lebensmittel für Boden, Luft, Wasser Tier- und Pflanzenwelt freikaufen kann. Jeder Mensch ist - ohne Ausnahme - von den Auswirkungen der konventionellen Landwirtschaft betroffen. Man denke nur an die Belastung des Grund- und Meerwassers durch Phosphor- und Nitratverbindungen aus der Landwirtschaft. Wenn diese Art zu wirtschaften langfristig nichttragbar ist, müssen alle für eine gemeinwohlverträgliche Landwirtschaft bezahlen. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft hat ihren Preis. So einfach darf sich die Politik nicht aus der Verantwortung stehlen und allein den Verbrauchern die Verantwortung zuschieben.

Eine zentrale Forderung der ÖDP ist es, in der Landwirtschaft - wie auch sonst in der Wirtschaft - für mehr Kostenwahrheit zu sorgen und bei Produkten die Folgekosten des Herstellungsprozesses für Mensch und Umwelt mit einzupreisen. Dann käme vieles von selbst ins Lot. Dieser Aufgabe sollte sich eine verantwortbare Politik stellen.

Friedrich Zahn

Kreisrat der ÖDP

Kommentar zum Vorschlag von Opel-Chef Michael Lohscheller in der Zeitung vom Samstag, den 11.5.2019, in der Rubrik „Kopf oder Zahl“

 

CO2-Steuer oder gesamtes Besteuerungssystem neu aufstellen?

 

Opel-Chef Michael Lohsteller hält eine CO2-Steuer auch im Autoverkehr für möglich, wenn – wie in der Samstagszeitung zu lesen war - das gesamte Steuersystem neu aufgestellt wird. Hier trifft er bei der ÖDP auf offene Türen. Seit mehr als 30 Jahren fordert die ÖDP eine Steuerreform für Arbeit und Umwelt. Die Rahmenbedingungen für eine Sozial- Ökologische Marktwirtschaft müssen so gesetzt werden, dass sich ökologisches Handeln auch ökonomisch lohnt. Notwendig wäre dazu eine höhere Besteuerung der Energie bei gleichzeitiger Senkung der Lohnnebenkosten. Dadurch erhielte das Energiesparen einen stärkeren Anreiz und gleichzeitig würde Arbeit im Dienstleistungsbereich, beim Reparieren und Renovieren wieder bezahlbarer. Das wäre gut für Mensch und Umwelt. Schwarzarbeit würde sich weniger lohnen und weniger Geld müsste für Öl- und Gasimporte ausgegeben werden und bliebe im eigenen Land.

Energiesparen sollte immer das erste Ziel der Energiepolitik sein. Auch die erneuerbaren Energien sind nicht ohne Nebenwirkungen zu haben. Weniger Energieverbrauch bedeutet mehr saubere Luft und unverbrauchte Landschaft. Eine CO2-Steuer macht dann als zusätzliche Lenkungsabgabe einen Sinn, um schneller von Öl und Kohle loszukommen.

 

Friedrich Zahn

Kreisrat der ÖDP

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